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öffentlich


Antrag zur Förderung der Natur- und Artenvielfalt im Gemeindebereich Parkstetten



Sachvortrag:
 
Der Tagesordnungspunkt zur Behandlung des Antrags zur Förderung der Natur- und Artenvielfalt in Parkstetten wurde ursprünglich als TOP 14 der Sitzung anberaumt.
Da Frau Carolin Bäuml vom Landschaftspflegepflegeverband Straubing-Bogen e.V. als Referentin gewonnen werden konnte, bittet Bürgermeister Panten, den Tagesordnungspunkt vorzuziehen. Damit besteht allseitiges Einverständnis. Der Tagesordnungspunkt wird als neuer TOP 02 behandelt.
 
Bürgermeister Panten weist darauf hin, dass das "Rebhuhn-Projekt" des Landschaftspflegeverbands Straubing-Bogen bereits in der Gemeinderatssitzung am 25.08.2022 im Rahmen des Berichts über die Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands Straubing-Bogen am 01.08.2022 sowie in der Gemeinderatssitzung am 31.08.2023 im Rahmen des Berichts über die Mitgliederversammlung des Landschaftspflegeverbands Straubing-Bogen am 10.08.2023 angesprochen wurde.
 
Gemeinderat Friedl beantragte mit Schreiben vom 31.01.2024 die Förderung der Natur- und Artenvielfalt im Gemeindegebiet. Dazu solle die Gemeinde ihre gemeindeeigenen Ackerflächen zu entsprechend günstigen Pachtpreisen (ca. 350 € bis 450 €) an Pächter überlassen, die sich verpflichten, diese oder andere Flächen gleicher Größe innerhalb ihres landwirtschaftlichen Betriebs für Agrarumweltmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. So sollen z. B. Lebensräume für Feldvögel geschaffen werden. Vorbild könnten die Organisationen "A.ckerwert" oder "Fairpachten" sein.
 
In diesem Zusammenhang stellt Carolin Bäuml vom Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen e.V. als dortige Projektverantwortliche das Projekt "Rebhun retten - Vielfalt fördern" im Gäuboden vor. Beim Projekt steht das Rebhuhn im Vordergrund, es profitieren aber auch andere Arten vom Projekt. Denn, wo sich das Rebhuhn als Leitart für eine artenreiche Agrarlandschaft wohlfühlt, fühlen sich auch andere Arten wohl. Die Donauhochterrasse ist fast waldfrei und die sanften Lösshänge mit nur wenig Mischwald ausgestattet. Teilweise finden sich heute in den Donauniederungen neben vereinzelt vorkommenden Auwaldresten vorwiegend Dauergrünland oder intensiver Ackerbau. Die niederen Lössterrassen sind ebenfalls beinahe waldfrei. Durch die intensive ackerbauliche Nutzung der Flächen müssen Feldstrukturen wie Hecken, Alleen, Obstbäume, Gräben und Feldsäume weichen.
Vor allem die offene Agrarlandschaft ist aber interessanter Lebensraum für das Rebhuhn. Bewaldete Gebiete sind weniger attraktiv. Ziel des Projekts ist es, durch den Umbau von landwirtschaftlichen Flächen zu Bruthabitaten (z.B. Blühflächen, Blühstreifen, Brachen) und ein Prädatorenmanagement (gezielte Bejagung von Raubtieren zu Gunsten des Artenschutzes von Beutetieren) eine gesicherten Rebhuhnpopulation aufzubauen.
Das Rebhuhn-Projekt wird aus dem Vertragsnaturschutzprogramm und dem Kulturlandschaftsprogramm gefördert. Hieraus erhalten teilnehmende Landwirte feste Fördersätze für bestimmte Agrarumweltmaßnahmen sowie zusätzliche projektbezogene Förderungen (sogenannte Top-Ups)
 
Für den Gemeindebereich Parkstetten wurde eine eigene Rebhuhnkartierung erstellt. Diese zeigt, dass sich die Populationen vor allem im Bereich zwischen Reibersdorf und Lenachhof, im Bereich südlich des Hauptorts in Richtung Hornstorf sowie in Friedenhain aufhalten. Die Konzeptionierung, welche rebhuhnfreundlichen Maßnahmen in welchen Gebieten zielführend wären übernimmt der Landschaftspflegeverband.
 
Das Projekt ist erst im vergangenen August gestartet, daher ist die Resonanz bisher eher noch verhalten. Neben der aktiven Ansprache von Landwirten und Jagdgenossenschaften sollen auch verstärkt die Gemeinden mit eingebunden werden, die durch günstige Pachtpreise für die gemeindlichen Ackerflächen Anreize zur Teilnahme geben könnten.
 
Derzeit besitzt die Gemeinde insgesamt 14 Hektar Ackerfläche, die an acht verschiedene Pächter verpachtet sind. Die jährlichen Pachteinnahmen hierfür betragen insgesamt 6.088,66 €. Da die Projekte von den Pächtern umgesetzt werden, entstünden für die Gemeinde dadurch - außer ggf. dem Ausfall von Pachteinnahmen - keine eigenen Kosten.
 
Bürgermeister Panten weist darauf hin, dass die Gemeinde Parkstetten als vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ausgewählte und geförderte Blühpakt-Kommune bereits mit dem Bauhof-Team begonnen habe, ihre Flächen naturnah und insektenfreundlich zu gestalten, zu erhalten und zu pflegen.
 

Beschluss:
 
Der Gemeinderat nimmt den Bericht zur Kenntnis. Aufgrund dieser Informationen sollen die derzeitigen Pachtverträge und mögliche geeignete Flächen im Gemeindegebiet geprüft werden. Eine Vernetzung zwischen dem Rebhuhn-Projekt und dem Blühpakt Bayern ist, wenn möglich, herzustellen.
 

Abstimmungsergebnis:
 
Ja-Stimmen:
16
Nein-Stimmen:
0
Persönlich beteiligt:
0
 

 



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Gemeinde Parkstetten
Schulstraße 3, 94365 Parkstetten
Tel.: 09421 9933-0
E-Mail: gemeinde@parkstetten.de
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