zu TOP 03 D zu TOP 03 F TOP 03 E
öffentlich


Neubau Kindertageseinrichtung "Weiherwichtel"



Sachvortrag:

Die aktuelle Bedarfslage wurde bereits zu Beginn der Bürgerversammlung (Zahlen und Daten rund um die Gemeinde) kurz erläutert. Die durchgeführten örtlichen und überörtlichen Bedarfsanalysen der letzten Jahre sowie die Sozialraumprognose des Landkreises ergaben einen großen Bedarf nach zusätzlichen Betreuungsplätzen für Kinder bis zur Einschulung. Diese statistische Schlussfolgerung ist angesichts der derzeitigen Wartelistensituation in der bestehenden Kita St. Raphael, die provisorisch eingerichteten Kindergartengruppen im ehemaligen Leitungs- und Personalraum bzw. dem Sportzentrum mit nur befristeten Betriebserlaubnissen, die Enge im Bestand ohne angemessenen Speiseraum und allgemein steigenden Betreuungsquoten bei Kindern unter drei Jahren auch ohne großes Zahlenwerk offensichtlich.
In Abstimmung mit dem Jugendamt Straubing-Bogen als Fachaufsichtsbehörde und der Regierung von Niederbayern wurde der Bedarf in Folge immer weiter konkretisiert: Letztlich stand fest, dass eine neue altersgemischte Einrichtung mit jeweils drei Kindergarten- und drei Krippengruppen benötigt wird. Eine solche Einrichtung bietet Platz für ca. 120 Kinder. Es ist zudem beabsichtigt, gegebenenfalls auch eine integrative Gruppe zu bilden, damit in dieser Kita auch Inklusion gelebt werden kann.
 
Nach einem aufwendigen europaweiten Ausschreibungsverfahren wurde das Büro "Architekten Ingenieure Weber" aus Kollnburg/Ruhmannsfelden mit der Planung und Bauabwicklung der neuen Kindertageseinrichtung "Weiherwichtel" beauftragt. Am 30.06.2022 stellten die Architekten dem Gemeinderat den ersten Planungsentwurf vor. Die Planung erfolgte von Anfang an in enger Abstimmung mit der Leitung der Kita und unter Berücksichtigung der vom Kita-Team gesammelten jahrelangen praktischen Erfahrungen.
 
Um überhaupt ein "Baurecht" für die Errichtung der Kita zu haben, bedurfte es allen voran der Aufstellung eines rechtskräftigen Bebauungsplans. Im Aufstellungsverfahren kam es zu mehrmonatigen Verzögerungen, weil von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Straubing-Bogen zunächst die Untersuchung des Bebauungsplangebiets auf bodenbrütende Vogelarten eingefordert wurde. Außerdem fasste das Bundesverwaltungsgericht im Sommer letzten Jahres ein allgemeingültiges Urteil, wonach die Rechtsgrundlage, auf welcher der Bebauungsplan erlassen wurde, nachträglich für europarechtswidrig erklärt wurde. Dies hatte zur Folge, dass der Bebauungsplan erst nach einer Rügefrist von einem Jahr nach seiner Bekanntmachung, also letztlich am 22.12.2023, rechtskräftig wurde.
Die notwendige Erschließung des die Kita betreffenden Teils des Baugebiets "Pfarrpfründe I" konnte zwischenzeitlich aber bereits durch die Raiffeisenbank Parkstetten eG als Erschließungsträgerin abgeschlossen werden. Die Erschließungsstraße trägt den Namen "Am Garbuckel".
 
Die Zeit der bauplanungsrechtlichen Verzögerungen wurde sinnvoll genutzt, um Objektplanung und auch die Fachplanung für Heizung, Lüftung und Sanitär sowie Elektrotechnik im Detail auszuarbeiten. Diese wurde in der vergangenen Woche erneut dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgestellt.
Demnach handelt es sich um ein langgezogenes ebenerdiges Gebäude mit Nord-Süd-Ausrichtung, das den Vorgaben des vorhandenen Grundstücks folgt. Eine mehrgeschossige Bauweise bietet sich für Kindertageseinrichtungen nicht an. Der Baukörper, der insgesamt eine Nutzfläche von 1.164,54 m² aufweist, kann in drei Teile gegliedert werden - den Hauptbaukörper mit Gemeinschaftsflächen wie Verwaltung, Speisesaal und Bewegungsraum, den Krippenbaukörper mit drei Krippengruppen und den Kindergartenbaukörper mit ebenfalls drei Krippengruppen. Die Gruppen in den einzelnen Bereichen sind über Spielflure miteinander verbunden und jeweils mit eigenen Schlaf- bzw. Nebenräumen sowie eigenen Sanitärräumen ausgestattet.
Anstelle der ursprünglich vorgesehenen mehreren kleinen Satteldächer entschied sich der Gemeinderat für eine Variante mit versetztem Pultdach. Auf diesem wird eine Photovoltaikanlage installiert. Als Heizsystem ist eine Luft-Wärme-Pumpe vorgesehen. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wird das Gebäude soweit möglich in Holzbauweise errichtet. Es wurde versucht, den Garten- bzw. den Außenspielbereich so groß wie möglich zu halten. Die Parkplätze für Eltern, aber auch für das Personal befinden sich im Osten des Gebäudes. Es wurde darauf geachtet, dass sich die Kinder nach dem Aussteigen bis zum Gebäudeeingang in einem geschützten Bereich bewegen können und nicht auf die Straße treten müssen.
Neben einer nachhaltigen Bauausführung bei größtmöglicher Kosteneffizienz sowie den besonderen Anforderungen an Sicherheit in einer Kinderbetreuungseinrichtung wurde bei der Planung insbesondere darauf geachtet, dass das Gebäude später flexibel und im Alltag praktikabel nutzbar ist. So werden zum Beispiel der Speise- und der Bewegungsraum nur durch eine mobile Wand getrennt, um bei Bedarf, etwa bei Kindergartenfesten, Vorträgen oder Elternabenden, einen größeren Veranstaltungsraum zur Verfügung zu haben. Auch wurde ein in Zukunft gegebenenfalls erforderlich werdender Erweiterungsbau in den Planungen bereits berücksichtigt.
 
Neben den Eingabeplanungen wurde dem Gemeinderat letzte Woche auch die Kostenberechnung vorgestellt. Demnach belaufen sich die Kosten für das reine Bauwerk auf knapp 3,8 Mio. Euro. Für die elektrotechnischen Installationen sowie Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen kommen weitere 1,2 Mio. Euro hinzu. Zuzüglich der weiteren Kosten für Planung, Außenanlagen, Ausstattung und Nebenkosten summieren sich die Projektkosten auf insgesamt rund 7 Mio. Euro.
Diese Ausgaben muss die Gemeinde zum Glück nicht gänzlich alleine tragen. Der Freistaat Bayern beteiligt sich aus den Mitteln des Finanzausgleichs an Investitionen zum Kita-Neubau. Des Weiteren können KfW-Fördermittel und Zuweisungen aus dem Holzbauförderprogramm beantragt werden. Insgesamt wird zum jetzigen Zeitpunkt mit Fördergeldern in Höhe von mindestens 3 Mio. Euro gerechnet.
 
Da der Gemeinderat die Planung und Kostenberechnung letztlich mit großer Mehrheit billigte, ist die Verwaltung nun bestrebt, schnellstmöglich mit der Umsetzung des Kita-Neubaus zu beginnen. So werden auf dieser Grundlage in diesen Tagen Baugenehmigung und Fördergelder beantragt. Ziel ist, noch 2024 mit den ersten Bauarbeiten beginnen zu können. Da die Bearbeitungszeiten beim Landratsamt als Baugenehmigungsbehörde und der Regierung von Niederbayern als Zuwendungsgeberin aber stark variieren und vor deren abschließender Bearbeitung und Entscheidung in der Regel nicht mit dem Bau begonnen werden kann, ist ein konkreter Zeitpunkt für den Baubeginn momentan aber noch nicht belastbar abzuschätzen.
Sofern der angestrebte Zeitplan eingehalten werden kann, ist mit einer Inbetriebnahme der Kindertageseinrichtung pünktlich zum Beginn des Betreuungsjahres 2026/2027 zur rechnen.
 

 
 



nach oben
Gemeinde Parkstetten
Schulstraße 3, 94365 Parkstetten
Tel.: 09421 9933-0
E-Mail: gemeinde@parkstetten.de
Gemeinde Parkstetten
Schulstraße 3 · 94365 Parkstetten · Tel.: 09421 9933-0 · gemeinde@parkstetten.de
  OK  
Cookies ermöglichen eine bestmögliche Bereitstellung unserer Dienste. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung